Spiegelbild "Radikale Entleerung"

Aus aktuellem Anlass geht es bei diesem Artikel um ein "Spiegelbild Symptom", und zwar um eine heftige, aktue Darmentleerung aus heiterem Himmel. Betroffen bin ich dieses Mal selbst, was bedeutet, dass ich "Coach" und "Klient" zugleich darstelle.

 

Nachdem ich immer wieder höre, dass es bei einer Entspiegelung leichter sei, andere Personen dabei zu begleiten und zu unterstützen, als ein Spiegelbild an sich selbst zu lösen ... habe ich mich zu dieser "öffentlichen" Selbstentspiegelung entschlossen.

 

Schritt 1 BESCHREIBEN

Was tat mein Symptom, wie verhielt es sich?

Es kam unverhofft und blitzartig in mein Leben.

Es verhielt sich frech, ohne Rücksicht auf äußere Umstände.

Es entleerte meinen Bauch radikal und ohne Vorwarnung.

 

Jetzt fragte ich mich, welche dieser Eigenschaften für mich am stärksten

 

 

 

 

greifen, was mich an dieser Beschreibung am allermeisten störte: RADIKAL LEER machen

 

Schritt 2 AKZEPTIEREN UND ENTSCHLÜSSELN

Akzeptieren:

Mir ist bewusst, dass Symptome aus Freundschaft zu uns kommen, niemals aus Boshaftigkeit. Sie kommen dann, wenn wir über eine längere bis lange Zeit in einem bestimmten Bereich unseres Lebens aus dem Lot geraten sind. Sind die unangenehmen Spiegelbilder immer noch im Außen ... können wir uns daran vorbei schwindeln. Zeigen sich die unangenehmen Spiegelbilder am eigenen Körper ... dann klappt es nicht mehr mit dem "Darüber hinweg schummeln". Aus diesem Grund bedurfte es meiner vollen und ehrlichen Akzeptanz: Ich nehme meine radikale Entleerung als Freundschaftsboten an.

 

Entschlüsseln:

Entschlüsseln von Spiegelbildern besteht immer aus zwei Teilen:

a. Das Finden der wahren Botschaft, des persönlichen Geschenks.

b. Das Finden des damit verknüpften, negativen Glaubenssatzes.

 

a. Um mein "Geschenk" aus dieser wirklich unangenehmen Situation zu entdecken, ging ich weg von meinem Symptom und erfand eine Geschichte, in der es um "radikales leer machen" ging. Geschchten ziehen uns ab von der eigenen Situation, sie befrreien uns von Vorurteilen und Analysen, die zu nichts führen, wenn es um das Finden der wahren Botschaft, des Geschenks, geht. Also ... wer oder was ist imstande, etwas Großes radikal leer zu machen, auszuräumen, und zwar ohne Vorwarnung und ohne Rücksicht? Meine spontane Antwort: Die Natur. Sie kann Erdbeben hervorbringen, die ganze Landstriche und Städte "radikal leer" macht ... Was ist nun das Großartige daran, Was kann die Natur, um welches Potenzial handelt es sich dabei?

 

Beim Finden des persönlichen Geschenks helfen solche und ähnliche Fragen. In der eigenen Antwort finden wir dann eben dieses großartige Potenzial in uns selbst!

 

Meine Antwort: Die Natur braucht niemanden, um ihre Größe und Macht zu zeigen. Die Natur handelt auschließlich nach ihren eigenen Regeln: Unverhofft, blitzartig, oft radikal ... Darin liegt die Stärke der Natur.

Aha. Darum geht es also bei meinem Symptom! ICH brauche niemanden, um meine Größe und Macht zu zeigen. ICH handle ausschließlich nach meinen eigenen Regeln: Unverhofft, blitzartig, oft radikal. Darin liegt MEINE Stärke.

 

Verblüffend wie so oft! Ich hatte mein Geschenk gefunden. Am stärksten berührte mich, dass ich ausschließlich und spontan nach meinen eigenen Regeln  handeln soll, weil darin meine Stärke liegt. DAS wollte mir mein Symptom vermitteln. Ja, und es passt sehr gut zu meiner derzeitigen Situation mit meiner alten Mutter. Hin- und hergerissen bin ich zwischen ihrem hilfsbedürftigen Zustand und meinem eigenen Leben ...

 

b. Beim Finden des DAGEGEN SPRECHENDEN, negativen Glaubenssatzes, können wir vorerst ein Resumé ziehen, in dem Fall zog ich meines: Es war mir absolut nicht bewusst, dass ich in Gegenwart meiner Mutter spontan nach meinen eigenen Regeln handeln soll, weil darin meine Stärke liegt ... Meistens ist es so, dass ich nach ihren Regeln und nach ihren Wünschen handle, weil mich das Mitgefühl oft überschwemmt. Oft war es so, dass ich dabei über meine eigenen Grenzen gestiegen bin. Ich erlaubte mir des öfteren nicht, einfach spontan wegzugehen. Ich erlaubte mir oft nicht, mein eigenes Wohlergehen, meine Freuden, meine Aktivitäten in den Vordergrund zu stellen.  Und doch soll ich es tun! DAS war die Liebesbotschaft meines Symptoms!

 

Um herauszufinden, mit welchem Gedanken, mit welcher lieblosen Überzeugung, und damit aufgrund welchen negativen Glaubenssatzes habe ich mir das bis jetzt verwehrt? Was glaube ich zu sein, was befürchte ich ... wenn ich blitzartig nach meinen eigenen Regeln handle - was ich gut kann - nur nicht meiner Mutter gegenüber?

 

Negativer Glaubenssatz: Dann bin ich schuld am Tod meiner Mutter. Ich bringe sie damit um.

 

Tief betroffen war ich, als mir diese Antwot sofort in den Sinn kam. Und es brauchte eine Zeit, um das Falsche daran zu erkennen. Auch fiel mir eine Szene ein, die drei Jahrzehnte zurück liegt. Mutter hatte in meinem damaligen Garten einen Kräuterhügel gebaut, während ich auf Kur war, selbstverständlich ohne mich vorher zu fragen. Als ich nach meiner Rückkehr meinen Unmut darüber kundtat, äußerte sich das bei Mutter beinahe in einem Herzinfarkt, so undankbar und frech empfand sie meine Reaktion.

 

Schritt 3 DANKEN UND AUFGEBEN

 

Diesen Schritt kannst du in all meinen Büchern nachlesen. Mein Ritual möchte ich im Stillen und sehr gerne allein in der Natur verbringen. Ich habe ja nur wenige Schritte bis zu Wasser der Neuen Donau, wo jetzt die Austräucher blühen und sich die Böschung gelb färbt mit Löwenzahn ...

 

Schritt 4 NEUE IDEE

 

Nach meinem Ritual finde ich sicher eine wunderbare neue Idee, einen liebevollen Gedanken, mit dem ich mich selbst und mein neu gefundenes Potenzial "Spontan nach meinen eigenen Regeln handeln im Beisein meiner Mutter" fördern kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Roswitha Rhomberg (Sonntag, 24 April 2016 13:27)

    D a n k e ist das einzige Wort, liebe Christa, ... das selbst mir im Moment dazu ein- und zufällt, wenn ich "Dich" hier so (nach)lesen darf. - Es zeigt für mich das wahre "Selbst", das sich aus einem vorerst kurz unverständlichem Chaos heraus, ... hin ins göttlich ordnende Feld des sich daraus entfaltenden Spiegelbildes, entwickelt. >>>Eine (selbst)und allenMUTmachende G´schichte innerhalb der SelbstMUT-ErLebensG´schichte. ... Du bist damit über dich selbst hinausgewachsen und lehrst uns, Meister/in seines eigenen Spiegelbildes zu werden. Hochachtung, Respekt und mitfühlende Liebe gehen damit einherbegLeitend. Ich sende Grüße an Dich von tierherzuherz und schön, daß du da bist ... Roswitha

  • #2

    Christa Saitz (Sonntag, 24 April 2016 18:45)

    Liebe Christa! Es ist berührend, wie du dein Symptom entschlüsselt und mit(uns)geteilt hast.
    Wiederum sehe ich bestätigt, wie genial die Seele über ein körperliches Symptom zu uns spricht. Sie konnte nicht mehr zusehen, wie du dich um deine Mutter gesorgt, gekümmert hast und dabei nicht du selbst warst/bist. Aus Liebe zu einem Menschen, der uns nahe steht, vernachlässigen wir sooft uns und unsere Bedürfnisse. Ich kann so gut mit dir mitfühlen, weil ich das alles aus eigener Erfahrung kenne. Als deine Schülerin und deine Freundin (bin so stolz darüber) kenne ich dich seit vielen Jahren und ich weiß, dass du für deine Mutter viel (zuviel) tust, weil sie dir so nahe steht. Es ist schwer und doch so befreiend zu erkennen, dass wir nicht soviel tun müssen, sondern vertrauen können, dass das Beste für unsere Liebsten geschieht. Ich umarme dich von Herzen. deine Christa

  • #3

    Margit Gieszer (Sonntag, 24 April 2016 19:48)

    Liebe Christa,
    ich kann mich den anderen nur anschließen und finde dieses Beispiel grenzgenial. Die Beschreibung deines wahren Wesens trifft den Punkt haargenau, und ja, ich kenne auch deine Mutter und bewundere deine unendliche Geduld die du für sie hast und aufbringst. Ich fühle mit dir, wie schwer es ist, deine Mutter zu begleiten und kenne ihren starken Eigenwillen. Meine Bewunderung für deine liebevolle Anteilnahme für deine Mutter, doch dürfen wir uns selbst trotzdem nicht ganz vernachlässigen, was du ja durch das Spiegelgesetz wunderbar erkennen konntest. Toll beschrieben und aufgeschlüsselt! Ich bin stolz auf Dich!

  • #4

    Christa Maly-Zach (Montag, 25 April 2016 11:15)

    Liebe Christa,

    1000 Dank, dass Du diese Entschlüsselung mit uns - mit mir - geteilt hast. Das war Christa in all ihrer Größe, Wertschätzung, Liebe und Kompetenz. Die einzelnen Schritte des Coachings haben mich tief berührt. Wie Du weißt, stand ich vor Jahren auch an diesem Punkt. Ich habe damals die Beziehung zwischen meiner Mutter und mir auf Grund meines therapeutischen Hintergrunds mit Systemischer Aufstellungsarbeit geklärt. In dieser Situation war es wichtig zu erkennen, dass man einen Menschen schwächt, wenn man ihm seine Verantwortung abnimmt, dass eine Grenze Achtung, Würde und Respekt vermittelt und die Voraussetzung für einen freien, inneren Raum ist, in dem das eigene Leben voll Freude gelebt werden darf.

    In Liebe,
    Christa

  • #5

    Christine (Dienstag, 26 April 2016 16:57)

    Liebe Christa, es ist bewundernswert und einfach großartig, dass du die Entschlüsselung deines Spiegelbildes mit uns teilst - vielen Dank dafür!
    Jemand anderen zu pflegen - vor allem wenn es um die eigene Mutter, den Partner oder das eigene Kind geht - ist eine große Herausforderung. Die Gratwanderung zwischen Mitgefühl und Selbstaufgabe auf der einen Seite und wahrnehmen und vor allem auch akzeptieren und respektieren der eigenen Bedürfnisse auf der anderen Seite ist bestimmt nicht leicht.
    Dein Symptom hat dich vor dem Absturz bewahrt und dafür kannst du ihm wirklich dankbar sein.
    Auch du darfst - trotz dieser schwierigen Situation - ein freudvolles Leben führen. Manchmal braucht es einfach ein wertschätzendes Nein zum Anderen um zugleich ein liebevolles Ja zu sich selber sagen zu können.

    Ich drücke dich von ganzem Herzen
    Christine

Christa Kössner

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